Siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht?

2018 wurde das NAM eröffnet. Seitdem sind vier Jahre tragen wir die Idee mit uns, kleine Ausstellung zu initiieren, um die Bildungsarbeit mit unseren Partnern zu bereichern. 

 

Dank der Kooperation mit der Kunststation Oepfershausen e.V. und der Finanzierung über Postcode war es 2022 nun endlich soweit!

„Siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht?“ ist der Titel unserer ersten Ausstellung. Diese Redensart ist vielen geläufig und entstammt der Feder von Christoph Martin Wieland, einer der bedeutendsten Schriftsteller der Aufklärung. 

Der Wald als Ausstellungsthema ist sehr komplex, vor allem wenn man Wielands Zitat als Titel nimmt. Wald ist ein Naturraum, ein Rohstofflieferant und ein Sehnsuchtsort: geheimnisvoll, erdrückend, bedrohlich, aber auch entzückend schön. Im Berufsalltag und in der Freizeit verlangen und fordern wir viel von unserem Wald. 

 

Beschäftigt man sich etwas intensiver mit dem Lebensraum Wald, so erscheint uns das Leben zwischen Boden und Baumwipfel oft als sehr bedrohlich. Hier herrscht Fressen und gefressen werden. Doch im Gegensatz zu uns Menschen achtet die Lebensgemeinschaft Wald auf das Gleichgewicht, um das Leben miteinander nicht zu gefährden. Jedes Lebewesen entnimmt dabei nur das Notwendige, um den Erhalt des eigenen Lebens zu sichern. Diese Tatsache ist für die industriell geprägte Zivilgesellschaft sehr befremdlich. 

 

Der Wald als riesiger Organismus kann auch nur mit kommunikativen Fähigkeiten existieren. Auch das ist für uns Menschen sehr fremd, da wir alle Lebewesen ohne Ohren, Nasen, Mund, Maul, Schnauze, Pfoten, Hufen oder Füßen die Kommunikation untereinander kaum zutrauen. Kurz um: Der Wald bleibt uns fremd!

Habe wir tatsächlich den Kontakt zum Wald verloren? Dabei haben wir Deutsche eine besondere Beziehung zum Wald. Denken wir an die Romantikerbewegung, an unsere Märchen- und Sagenwelt.  Wir alle haben Erinnerungen bzw. besitzen vielschichtige „Waldbilder“, mit denen wir aufgewachsen sind. Die Waldformen unsere Heimatregion sind nicht nur schöner, sondern wir definieren Wald auch nach diesen Maßstäben. 

 

Um diesen Impuls als Bild an die Besucher*innen weiterzugeben haben wir sieben Künstler*innen eingeladen an der Ausstellung teilzunehmen. 

Die ausgestellten Holzskulpturen sind während des ersten Holzbildhauersymposiums Altensteiner Oberland entstanden.

„Siehst du den Wald vor lauter Bäumen nicht?“ Auf diese Frage konnte unsere Ausstellung wenig konkrete Antworten liefern. Das war auch nicht unsere Absicht. Vielmehr wollten wir unseren großen und kleinen Besucher*innen anregen, den Wald mal aus einer ungewohnten Perspektive zu erleben und mit neuen Gedanken durch die Bäume und Büsche zu streifen.

 

 

 

 

 

 Die Ausstellung wurde finanziert von: